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Aktuelles, Nachgetragenes, Satirisches 2011
Gerade habe ich meine Arbeiten zur Frage Kam mit Jesus eine neue Ethik in die Welt? – zumindest vorläufig – abgeschlossen. Nun muss ich den vorliegenden Text noch an geeigneter Stelle unter dem Menüpunkt Jesus einfügen. Während meiner Recherchen zum Thema wurde mir bewusst, wie unbedacht und naiv ich in der Vergangenheit mit landläufigen Begriffen wie "christliche Werte" oder "christliche Ethik" umging. Durch den Blick auf die jüdischen Wurzeln ethischer Wertvorstellungen des frühen Christentums und auf die in seiner weiteren Geschichte aus anderen Quellen geschöpften Werte, insbesondere auch aus dem Gedankengut der Aufklärer des 18. Jahrhunderts, wurde mir klar, dass interessengeleitete Vertreter der Kirchen, der Politik oder der Medien einem fundamentalen Irrtum unterliegen, wenn sie diesen Werten immer noch gedankenlos das Etikett "christlich" anheften. Der dänische Philosoph und Theologe Søren Kierkegaard (1813-1855), der in besonderer Weise der Wahrheit verpflichtet war, kannte seine Pappenheimer und hat deren leichtfertige Art, das Prädikat "christlich" zu benutzen, satirisch aufs Korn genommen:
Anmerkung
Als ich mich mit den Zehn Geboten beschäftigte (s. hier), die von Theologen und Kirchenfunktionären, sowie von anderen gleichermaßen interessengeleiteten Gruppen in unserer Gesellschaft gerne als eine der wichtigsten Grundlagen "christlicher" Ethik gefeiert werden, stieß ich auch auf die Position der EKD zu diesem archaisch-patriarchalischen Gesetzeswerk. Die EKD unterhält einen eigens den Zehn Geboten gewidmeten Internet-Auftritt. Sie bietet dort Informationen für Erwachsene und für Kinder an. Auf der "Erwachsenenseite" ist unter dem Menüpunkt Entstehung der Gebote Folgendes zu lesen:
Beim ersten Lesen traute ich meinen Augen nicht. Die Chuzpe, mit der die theologischen Tausendsassas der EKD hier über die "»Basics« christlicher Verkündigung" fabulieren, ist nicht zu toppen. Schamlos schwadronieren diese exegetischen Spitzenkönner über das "Urmaterial der Gesetzgebung in allen westlichen Zivilisationen" oder über "die unbestrittene Grundlage unserer Kultur". Und ebenso schamlos geben sie vor, dass es ohne die Zehn Gebote u. a. die "Emanzipation der Geschlechter", "Demokratie und Schulpflicht" oder "das Recht des Kindes auf Kindheit" nicht gäbe. Wie dick muss die Hornhaut auf dem intellektuellen Gewissen dieser theologischen Großmeister mittlerweile sein, dass sie bedenkenlos derartige Behauptungen aufstellen können? Die Unverfrorenheit der Argumentation ist um so verblüffender, als heute fast jeder weiß oder wissen könnte, "dass die fundamentalen Rechte, die wir in modernen Rechtsstaaten genießen […], in einem erbitterten Emanzipationskampf gegen die Machtansprüche der Religionen durchgesetzt werden mussten" (s. hier). Die Vordenker der EKD zeigen sich hier ganz offensichtlich als sehr gelehrige Schüler des Theologen Paul Tillich (1886-1965). Dieser folgte dem Grundsatz, dass man den sog. Gläubigen alles aufschwatzen dürfe, solange bei ihnen »das kritische Bewusstsein unentwickelt oder die natürliche Leichtgläubigkeit ungebrochen ist«. Wahrscheinlich haben die Schriftgelehrten der EKD aber auch eifrig die Kirchengeschichte studiert und die Weisheiten der "ehrwürdigen" Kirchenlehrer Origines (185-253/254) und Chrysostomos (344/349-407) verinnerlicht: Der eine "plädierte mit aller Entschiedenheit für Betrug und Lüge als »Heilmittel«", der andere "propagierte die Notwendigkeit der Lüge zum Zweck des Seelenheils" (s. hier). Da das Veralbern von Gläubigen kein definierter Straftatbestand ist, kann die Staatsanwaltschaft leider nicht eingeschaltet werden. Es bleibt aber die Hoffnung auf eine Verschärfung der Umweltschutzgesetze. Das »Theotop« der EKD bringt nämlich nicht nur die buntesten Sumpfblüten »wilder Exegese« hervor, ähnlich wie aus anderen trüben Gewässern entweichen auch aus ihm hochgiftige Emissionen. Letztere überschreiten die für geistige Gesundheit festgelegten Grenzwerte um ein Vielfaches. Nachtrag (4. Juni 2014) "Die freiheitlich-demokratischen Ideale und Werte, die sich jetzt auch im Grundgesetz finden, wurden während der Aufklärung gegen die sich auf Gott und Bibel berufenden Kirchen durchgestzt. Und weder der Gott Jahwe des Alten Testaments noch der Vater Jesu Christi, noch beide in einer Person, noch Allah vertreten die Werte unseres freiheitlich-demokratischen Staates. Sie müssen sie erst erlernen." Anmerkung
Während einer Recherche im Netz stieß ich beim FOCUS auf einen Kurzbericht über Ratzingers Rede in Freiburg. Er hatte sie zum Abschluss seines mehrtägigen Deutschlandbesuches im dortigen Konzerthaus gehalten. Der Bericht vom 25. September 2011 trägt die Überschrift: "Benedikt XVI.: Kirche soll staatliche Privilegien aufgeben". Die Überschrift benennt das zentrale Thema, das dann auch den größten Teil des Berichtes ausmacht. Am Ende, nach einer eingestreuten Werbung, folgt – fast hätte ich ihn übersehen – noch dieser kurze Abschnitt:
Ich weiß natürlich nicht, ob das Zitat vollständig wiedergibt, was Ratzinger zum Missbrauchsskandal im eigenen Machtbereich sagte. Dennoch frage ich mich, ob Ratzinger, der während seines Deutschlandaufenthaltes in Äußerungen von interessengeleiteten und/oder unbedarften Politikern sowie in der Berichterstattung ebensolcher Medienvertreter geradezu das Format einer intellektuellen Lichtgestalt erreichte, wirklich wusste, was er da sagte. Schon eine flüchtige Analyse der theologisch verquasten Einlassung Ratzingers enthüllt seine skandalöse oder besser: seine zutiefst verkommene Haltung "zum sexuellen Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche", den er im Übrigen verharmlosend als »Unbotmäßigkeit« bezeichnet. Wie lässt sich diese Haltung Ratzingers charakterisieren? Für mich stellt sie sich etwa so dar:
Daraus lässt sich – erneut – nur eines schließen: Dogmatische Verblendung und rücksichtsloses Machtstreben auf der einen Seite und Autoritätsgläubigkeit – Einstein nannte diese Erscheinung »Autoritätsdusel« – auf der anderen Seite sind keine guten Voraussetzungen für eine lückenlose Aufklärung der Verbrechen und für die notwendigen inhaltlichen und strukturellen Veränderungen innerhalb der römischen Konfession, um die Fortsetzung dieser unendlichen Verbrechensgeschichte zu unterbinden.
Dass es bis auf weiteres keinen Anlass geben wird optimistisch zu sein, was die Hoffnung auf mögliche Reformen in Lehre und Struktur der katholischen Kirche betrifft – zumindest für die Dauer des derzeitigen Pontifikats – hat während des Papstbesuchs in Deutschland schließlich auch der letzte Optimist klar erkannt. Heute wurde mir diese Einschätzung bei meinem Zahnarzt im Nachhinein nochmals nachdrücklich bestätigt. Im Wartezimmer fiel mir DER SPIEGEL Nr. 38, vom 19.09.2011, in die Hand. Mit Blick auf den, zum Erscheinungszeitpunkt noch bevorstehenden, Besuch Joseph Aloisius Ratzingers (*1927) wurde darin ausführlich die derzeitige desolate Verfassung seiner Kirche analysiert und aufgezeigt, wie sehr dieser Zustand von ihm persönlich verursacht ist: durch sein erzreaktionäres Denken und sein absolutistisches Führungsverhalten. Darüber hinaus wurden u. a. der von Priestern und Bischöfen seiner römischen Kirche in Deutschland verschuldete bzw. verantwortete Missbrauchsskandal und der mögliche Umgang Ratzingers mit diesem unglaublichen Geschehen thematisiert. Es überwog Skepsis. Den Ausführungen war zu entnehmen, dass vertrauensbildende Äußerungen oder gar ein glaubwürdiges Konzept für Reformen mit präventiver Wirkung – z. B. die Abschaffung des Pflichtzölibats – nicht zu erwarten seien. Ganz im Gegenteil: Eine Äußerung Ratzingers, die seine archaischen religiösen Vorstellungen einmal mehr grell aufscheinen ließ, machte schlagartig alle positiven Erwartungen zunichte. Den Absatz, in dem DER SPIEGEL die skurrile Formulierung Ratzingers zitierte, schrieb ich ab:
Anmerkung Sein ganz und gar abstruses, archaisch-infantiles Denken verbindet sich beim derzeitigen »Stellvertreter« in einzigartiger Weise mit dem absolutistischen Herrschaftsanspruch seines Amtes. Mit seinem Geisteszustand und seinem Führungsverhalten verkörpert Ratzinger ein System, das keinen geeigneten Nährboden bietet – weder für inhaltliche noch für strukturelle Reformen – und schon gar nicht für die Entwicklung menschlichen Mitgefühls: Die fürsorgliche Aufmerksamkeit, zu dem dieses System allenfalls fähig ist, gilt in der Regel den »geweihten« Tätern und nicht den – körperlich und seelisch – zutiefst verletzten Opfern.
Nach meinem Entschluss, das Christentum intensiver zu hinterfragen – ich hatte mich gerade ausführlicher mit dem Absolutheitsanspruch dieser Religion befasst –, kam ich mit einer Bekannten darüber ins Gespräch. Ich erzählte ihr, dass mir während der Beschäftigung mit diesem Thema weitere Aspekte des Christentums zunehmend fragwürdiger erschienen, vor allem die Entstehung und Überlieferung der neutestamentlichen Schriften und die im 4. und 5. Jahrhundert von den damaligen »Räubersynoden« dogmatisch fixierten Glaubensinhalte, wie die Göttlichkeit Christi und die Trinität. Ich erwähnte, dass ich mir für weitere Recherchen einige einschlägige Christentums- und Kirchen-kritische Bücher beschafft hätte. Meine Gesprächspartnerin sah mich verwundert an und zu meiner Verblüffung äußerte sie – was ich nur sinngemäß wiedergeben kann –, dass sie schon in ihrer Jugend begriffen habe, wie fragwürdig die christliche Weltanschauung sei, und dass man ihres Erachtens nicht erst entsprechende Bücher lesen müsse, um zu dieser Auffassung zu gelangen. Das sagte sie mit einer Bestimmtheit, als sei ihre Haltung etwas ganz und gar Selbstverständliches. Ich kannte sie schon einige Zeit. Ihr Verhalten im Umgang mit Menschen war gekennzeichnet von ehrlicher Mitmenschlichkeit und, unausgesprochen, von hohen ethischen Werten. Über letztere verbreiten Repräsentanten des organisierten Christentums zu Unrecht zwar, aber dennoch unverdrossen, sie seien christlichen Ursprungs. Sie hatte offenbar ganz eigenständig eine beispielhafte ethische Grundauffassung entwickelt, die nicht christlichen, sondern eher »weltlich-humanistischen« Ursprungs war. Ich bewunderte ihre Haltung und bewundere sie noch: Sie hatte sehr früh in ihrem Leben erkannt, dass es sich bei den christlichen Glaubensinhalten um Produkte menschlicher Fantasie handelte. Verglichen mit ihrer Biografie habe ich erst Jahrzehnte später als sie eine eigenständige kritische Position zu diesen Inhalten erreicht, und Bücher haben mir zweifellos dabei geholfen. Dafür, dass dies bei mir erst so spät geschah, ließen sich verschiedene Gründe anführen: meine persönliche Sozialisation – eine frühe nachhaltige Infizierung mit dem »religiösen Virus« inbegriffen –, die Anforderungen aus Familie, Beruf usw. Eine rückblickende Analyse dieser Gründe betrachte ich mittlerweile jedoch als müßiges Unterfangen, da sich die Zeit nicht zurückdrehen lässt … Ich versäumte meine Gesprächspartnerin zu fragen, ob sie ein Vorbild hatte oder ob sie sich an besondere Erfahrungen oder Ereignisse in ihrer Jugend erinnerte, die ausschlaggebend waren für ihre Befreiung von althergebrachten religiösen Vorstellungen. Das erscheint mir heute jedoch als nicht mehr so wichtig. Wichtiger ist für mich, dass Menschen offenbar nicht erst alt werden und viele einschlägige Bücher gelesen haben müssen, um zu bewusstseinsverändernden Erkenntnissen über das Christentum zu gelangen. Dies sehe ich als ein Indiz dafür, dass, auf dem Weg zu einer möglichen »postreligiösen« Gesellschaft, in individuellen Lebensläufen und ganz unterschiedlichen Lebensphasen, Antriebskräfte wirksam werden können, die die Befreiung von religiös bedingten Illusionen ermöglichen.
In meiner Tageszeitung von gestern las ich einen Artikel mit der Überschrift "Der Vatikan warnt vor Boykott bei Papst-Besuch". Darin wurde der deutsche Kurienkardinal Walter Brandmüller mit folgenden Worten zitiert: »Die Abgeordneten müssen sich der Wirkung dieser Art von Protest im Ausland bewusst sein. Sie verstärken das Bild vom "hässlichen Deutschen", das leider immer noch existiert«. Was war der Grund für diese Einlassung des römischen Klerikers? Joseph Aloisius Ratzinger (*1927) kommt auf Einladung des (katholischen) Bundespräsidenten Christian Wulff (*1959) nach Deutschland. Während seines Besuches, vom 22. bis 25. September 2011, wird er mehrere Reden halten. Gleich am ersten Tag ist sein Auftritt im Bundestag eingeplant. Einige Abgeordnete der SPD, der Grünen und der Linken hatten angekündigt der Rede Ratzingers im Bundestag fernbleiben zu wollen. Die "Warnung" des vatikanischen Offiziellen, die eher wie eine Drohung klingt, ist eine der typischen anmaßenden und heuchlerischen Reaktionen des Vatikans auf jedwede Kritik an seinen abstrusen Lehren oder seinem Führungspersonal. Und diese Verlautbarung dient nur einem einzigen Zweck: vom eigenen katastrophalen Image – vom Bild der "hässlichen Una Sancta" – abzulenken. Dahinter steht die Furcht, dass brisante Themen, um die es leider sehr still geworden ist, wieder in den Fokus des öffentlichen Interesses rücken könnten. Diese Themen sind u. a. die unglaubliche Ignoranz, die Joseph Aloisius Ratzinger im Umgang mit der erzreaktionären Pius-Bruderschaft an den Tag legte (s. hier), der längst nicht angemessen aufgearbeitete Missbrauchsskandal in katholischen Einrichtungen in Deutschland (s. hier) und anderswo inkl. des grotesken Mixa-Desasters (s. hier) oder auch das an die eigenen "Schäfchen" gerichtete Kondom-Verbot z. B. in AIDS-verseuchten Ländern Afrikas, was man nur noch als geradezu verbrecherisch bezeichnen kann. Der Vatikan kümmerte sich schon immer – dafür gibt es unrühmliche Beispiele genug – sehr viel eifriger darum, dass seine Schäfchen gläubig seine abstrusen Lehren befolgten, anstatt deren Lebensumstände zu verbessern. Er hat sich, aufgrund des eignen Machttriebs, schon immer ebenso eifrig mit den jeweils vorherrschenden Machtverhältnissen arrangiert. Die ungerechte Spaltung vieler Gesellschaften in Arm und Reich – gerade in seinem Einflussbereich – wurde und wird schlicht als gottgegeben hingenommen. Daher ist der zu erwartende, quotengesteuerte Medienrummel um Joseph Aloisius Ratzinger für mich absolut unverständlich. Er gilt einer der skurrilsten und für den sozialen Fortschritt und den notwendigen gesellschaftlichen Wandel in weiten Teilen der Welt schädlichsten öffentlichen Gestalten der Gegenwart. Anmerkung
Nach meiner Beschäftigung mit den Glaubensinhalten des Christentums, insbesondere mit jenen, die sich auf die erfundene Figur seines Namensgebers beziehen, halte ich für mich fest: Es handelt sich um theologische bzw. um dogmatische Konstrukte, die auf vernunftwidrigen Annahmen basieren. Die maßgeblichen Köpfe des organisierten Christentums sind dennoch nach wie vor davon überzeugt und lassen sich von nichts und niemand beirren, dass «Gott» ganz exklusiv in Jesus Christus Mensch geworden sei, um durch seinen Opfertod diejenigen zu erlösen, die an ihn glauben. Daraus schließen sie, was ihnen in ihren Denkgewohnheiten ganz folgerichtig erscheint, dass sie die weltweiten Exklusivrechte an den "göttlichen Wahrheiten" besitzen, die ihr «Herr» und «Heiland» während des kurzen Intermezzos seines irdischen Daseins verkündete. Darüber hinaus gab und gibt es christliche Kirchenführer – allen voran Joseph Aloisius Ratzinger –, die sich nicht entblöden, ihren vermeintlichen "Wahrheiten" sogar eine Exklusivität mit universaler Geltung zuzuschreiben, die jene von anderen Religionen verehrten religiösen "Wahrheiten" weit in den Schatten stellen (s. hier). Die Angehörigen des kirchenchristlichen Führungspersonals verschwenden selbstverständlich keinen einzigen Gedanken an die Ergebnisse der historisch-kritischen Exegese, die unmissverständlich zeigen, dass die vermeintlich von ihrem «Gott» offenbarten "Wahrheiten" der »Kunstfigur« Christus von spätantiken religiösen Enthusiasten in den Mund gelegt wurden, also von Menschen mit einem geistigen Horizont, der meist noch sehr viel enger war als der ihrer sog. heidnischen Zeitgenossen. Diese, abgesehen von Paulus, ausnahmslos unbekannten Autoren der frühen christlichen Schriften vollendeten damit auf ihre Weise die Erfindung ihres neuen Gottes. Auch die heutigen maßgeblichen Köpfe des organisierten Christentums wähnen sich, wie es ihnen ihre Vorgänger seit fast zweitausend Jahren nicht etwa in heiliger Einfalt, sondern mit kühler Berechnung, vorexerzierten, im Besitz der exklusiven Offenbarung des göttlichen Heilsplans für die Zukunft seiner Auserwählten. Jeder halbwegs nüchterne Betrachter kommt bei der Analyse der sich bei ihnen enthüllenden geistig-seelischen Verfassung rasch auf die einzig mögliche Diagnose: Erwähltheitswahn. Und der ist für mich lediglich eine unvermeidliche Begleiterscheinung des Absolutheitsanspruchs. Auch wenn heutige christliche Theologen meist geflissentlich vermeiden, den Absolutheitsanspruch ihrer Religion explizit auszusprechen, ist er in ihrem Bewusstsein unvermindert wirksam. Dies zeigt sich z. B. im Vorwort des aktuellen Gemeindebriefes einer evangelischen Kirchengemeinde. Dort schreibt das verantwortliche Theologenehepaar u. a. Sätze wie diese:
Anmerkungen Am Beginn meiner privaten Forschungsreise durch die Untiefen christlicher Glaubensinhalte und ihrer Wirkungsgeschichte hatte ich die verwegene Vorstellung, dass ich während dieser Reise eines Tages zumindest erahnen würde, wie sich der "Weg zu einem glaubwürdigen Christentum" (Klaus-Peter Jörns) bahnen ließe oder anders ausgedrückt: wie sich die christlichen Kirchen und insbesondere ihre Lehren reformieren ließen. Abgesehen davon, dass ich mich mittlerweile frage ob das Christentum überhaupt ein erhaltenswertes Phänomen ist, bin ich davon überzeugt, dass sich die christlichen Kirchen in ihrer derzeitigen Verfassung nicht reformieren lassen. In dieser Überzeugung sehe ich mich von einer Äußerung des Reiseautors und Schriftstellers Andreas Altmann (*1949) bestärkt, auf die ich in der Wochenzeitung DIE ZEIT vom 08.09.2011 stieß. Er hatte in einem Interview festgestellt:
Seine Aussage bezog sich zwar auf die Kirche der römischen Konfession, sie lässt sich aber uneingeschränkt auf die zahlreichen anderen Spielarten des organisierten Christentums übertragen. Vergegenwärtigt man sich ganz nüchtern die Ergebnisse der von Altphilologen und der seltenen Spezies intellektuell redlicher Theologen durchgeführten kritischen Analyse der überlieferten neutestamentlichen Texte, so erscheint einem die Einschätzung des Theologen Hans Conzelmann (1915-1989) sehr plausibel:
Die Vordenker der Kirchen – und leider nicht nur diese – verschließen die Augen fest vor dieser Erkenntnis. Sie können daher auch nicht sehen, dass ihr ins Gigantische überhöhte «Herr» Christus, aufgrund der Ergebnisse seriöser Forschung, längst auf ein zwergenhaftes Maß geschrumpft ist. Diese Tatsache hat der Philosoph und Theologe Joachim Kahl (*1941) in seinem Buch Weltlicher Humanismus unnachahmlich in Worte gekleidet:
Den maßgeblichen Köpfen des organisierten Christentums könnte also, wenn sie noch so etwas wie ein intellektuelles Gewissen hätten, dämmern, dass der Absolutheitsanspruch, den sie ihrer Religion zuschreiben, auf tönernen Füßen steht. Da dies aber nicht zu erwarten ist, wird im Einflussbereich der diversen Christentümer der vor nahezu zweitausend Jahren begonnene Großversuch unbekümmert fortgesetzt, mittels der erfundenen Heilsversprechen ihres erfundenen Religionsstifters möglichst viele "Gläubige" davon zu überzeugen, dass sie der Erlösung teilhaftig werden – von wem oder was auch immer –, wenn sie nur unerschütterlich an Christus glaubten. Verabreicht werden in diesem Großversuch ausnahmslos »metaphysische Placebos« (Thomas Metzinger). Darüber hinaus kommen die Probanden in den Genuss begleitender therapeutischer Maßnahmen, die vom Kuschelkurs mit Seelenmassage bis zur eschatologischen Schocktherapie reichen. Anmerkung Anders als z. B. in der Medizin verzichten die christlichen Versuchsleiter jedoch sowohl auf die unabdingbare Risikoabschätzung als auch auf angemessene Vorsichtsmaßnahmen. Die "Medikamente" wurden und werden den Gläubigen verabreicht, wie sie aus den spätantiken, kircheneigenen "Laboratorien" kamen. Und anders als in der Medizin erfolgte auch noch nie eine kritische Analyse der Versuchsergebnisse: Die unzähligen Toten und Verletzten, die es aufgrund tatsächlich auftretender massiver "Nebenwirkungen" während des Jahrtausende andauernden Großversuchs immer gegeben hat und noch gibt, werden von den Verantwortlichen als unvermeidbare Kollateralschäden hingenommen. Es bleibt also alles beim Alten. Wie alle anderen Religionen "funktioniert" auch das Christentum weiterhin so, wie es der Philosoph Peter Sloterdijk (*1947) in seinem Buch Du musst dein Leben ändern treffend beschreibt:
Anmerkungen
Ich habe mich schon seit Längerem sporadisch und in den letzten Wochen intensiver mit dem »Sühnetod Christi« befasst. Die künftige Struktur des entsprechenden Kapitels im Menüpunkt Jesus wird allmählich erkennbar. Während der Recherchen zum Thema stieß ich bei Wolfgang Klosterhalfen (*1945) auf folgende satirisch zugespitzte Bemerkung des Schriftstellers und Widerstandskämpfers Günther Weisenborn (1902-1969):
Dieses Wort taucht den sogenannten »Sühnetod Christi« in gleißendes Licht, das die von theologischen Interpretationskünstlern seit fast 2000 Jahren um ihn herum erzeugten Nebelschwaden mühelos durchdringt. Und der zentrale Glaubensinhalt des organisierten Christentums zeigt sich unverhüllt als das, was er ist: ein absurdes, archaisch-infantiles Fantasiegebilde.
Gestern habe ich mich von meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) verabschiedet. Dies geschah nach dreiundzwanzigjähriger Mitgliedschaft in verschiedenen Gremien dieser Landeskirche. Von 1988 bis 2003 war ich Mitglied im Kirchenvorstand meiner Heimatgemeinde. 1992 wurde ich in den Dekanatssynodalvorstand, das Leitungsgremium der Dekanatssynode, gewählt. Vor sieben Jahren, in 2004, wählte mich die Synode das erste Mal zu ihrem Vorsitzenden, in 2010 das zweite Mal. Zu meinen Hauptaufgaben zählten, neben dem Vorsitz im Leitungsgremium und in den Tagungen der Dekanatssynode, die Führung der laufenden Geschäfte des Dekanats und des Dekanatsteams. Die Führungsaufgaben nahm ich zusammen mit dem hauptamtlichen Dekan wahr – abgesehen von der Dienstaufsicht über die Pfarrerinnen und Pfarrer, für die ausschließlich der Dekan zuständig ist. Wir bildeten eine "Doppelspitze". Ich beendete meine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit nicht leichten Herzens. Im Gegenteil: Es war ein eher schmerzlicher Vorgang. Schmerzlich vor allem deshalb, weil ich über Jahre Teil eines Teams war, in dem ich nicht nur mit sehr engagierten und kompetenten, sondern mit angenehmen, positiv-gestimmten Menschen zusammengearbeitet habe. Ich werde sie und das besondere Arbeitsklima sehr vermissen. Letzteres war gekennzeichnet von Loyalität, von Offenheit und von gegenseitigem Respekt. Hinzu kam, dass sich die Zusammenarbeit mit dem Dekan, in der oben erwähnten "Doppelspitze", ausgesprochen konstruktiv, vertrauensvoll und partnerschaftlich, ja geradezu freundschaftlich gestaltete. Letzteres war durchaus nicht selbstverständlich, was ich aus Informationen über die Situation in anderen Dekanaten wusste. Zu den Hauptbeweggründen für meinen Abschied zählten auch familiäre Aspekte, u. a. die wachsenden Anforderungen von mehreren Enkeln, vor allem aber die Tatsache, dass ich mit den christlichen Glaubensinhalten schon seit geraumer Zeit nichts mehr anzufangen wusste: Der ihnen zugeschriebene Wahrheitsgehalt hatte sich in meinem Bewusstsein verflüchtigt. Ich konnte mich mit den tradierten Grundlagen der "Unternehmensphilosophie" meiner Kirche nicht mehr identifizieren. Eine Konsequenz war, dass ich mir eine "Brücke" baute, um überhaupt weiterarbeiten zu können: Ich redete mir ein, dass ich ja schließlich nicht verantwortlich war für die "Philosphie" bzw. Theologie meines "Arbeitgebers", dass ich vielmehr mitverantwortlich war für ein angemessenes Management der facettenreichen Arbeit des Dekanatsteams und mich ausschließlich darauf konzentrieren könnte. Die "Brücke" bekam im Laufe der Zeit Risse und verlor ihre Tragfähigkeit. Ich stand, z. B. anlässlich wichtiger Gemeindejubiläen, in vollbesetzten Kirchen mit zunehmendem Unwohlsein vor den Anwesenden. Da ich für das Dekanat, also für die »Kirche in der Region« zu ihnen sprach, mussten sie annehmen, dass ich mich auf dem Boden der gemeinsamen christlichen Glaubensgrundlagen befand. Und genau das war nicht mehr der Fall. Ich vermied zwar stets "christliche" Formulierungen oder entsprechende Wunsch- und Segensformeln, sah jedoch meine ganz persönliche Glaubwürdigkeit bzw. Wahrhaftigkeit auf dem Prüfstand. Die "Brücke" mutierte allmählich zu einem sehr anstrengenden "Spagat". Ich war zeitweise noch einer anderen Illusion erlegen: Ich hatte die verwegene Vorstellung, dass die christlichen Glaubensinhalte nicht nur dringend überprüft, sondern verändert werden müssten und wandte mich daher an die theologisch Verantwortlichen. Mit dem früheren Chef dieser Kirche korrespondierte ich über den aus meiner Sicht völlig unhaltbaren, von ihm vehement verteidigten, Absolutheitsanspruch des Christentums und über die fragwürdige Überlieferungsgeschichte der neutestamentlichen Texte. Dem damals noch existierenden sog. »Leitenden Geistlichen Amt«, dem obersten Gremium für die Klärung theologischer (Zweifels-)Fragen, übermittelte ich, mit Bezug auf ein von ihm veröffentlichtes Papier, meine Position zum absurden Opfer- bzw. Sühnetod Christi. Die Reaktionen ließen jede Bereitschaft zu einer ernsthaften Diskussion vermissen. Ich unterließ dann weitere Vorstöße. Als "Ironie der Geschichte"– meiner eigenen Geschichte – sehe ich im Nachhinein, dass ich das auslösende Moment für meinen Bewusstseinswandel im Dekanat erlebte: Einige Monate nach meiner ersten Wahl zum Vorsitzenden des Dekanatssynodalvorstandes stieß ich in der kleinen Bibliothek des Dekanats auf ein eher wenig bis gar nicht gelesenes Buch, das mich nicht nur in Erstaunen versetzte, sondern anspornte, ja geradezu nötigte, das Christentum intensiver als bis dahin zu "hinterfragen". Es war das vom britischen Autor und ehemaligen Priester der römischen Konfession Peter de Rosa (*1932) stammende Buch Der Jesus-Mythos. Ungefähr ein Jahr später motivierte mich schließlich ein weiteres innerkirchliches Erlebnis (s. hier) eine private "Forschungsreise" durch die Christentums- und Kirchen-kritische Literatur zu unternehmen, um nach plausiblen Antworten auf meine Fragen zu suchen. Unterwegs kam ich dann auf die Idee, meine gesammelten Erkenntnisse niederzuschreiben und ggf. auch zu veröffentlichen. Nach vollzogenem Abschied kann ich mich u. a. etwas intensiver mit den auf dieser Website noch nicht abschließend bearbeiteten Teilaspekten und, was für mich immer wichtiger wird, mit Fragen jenseits des Christentums befassen. PS: Meine Hoffnung ist, dass sie meine Position zum Christentum bzw. zur Religion respektieren werden. Immerhin zählt zu den Menschenrechten u. a. das Recht auf »Religionsfreiheit«, das in Deutschland zudem von der Verfassung als Grundrecht garantiert ist. Dieses beinhaltet auch die Freiheit, sich an keine Religion zu binden.
Das neueste Buch des Theologen Friedrich Wilhelm Graf (*1948) trägt den Titel KIRCHENDÄMMERUNG. Ich fand darin eine treffende Beschreibung des Innenlebens der Funktionärskaste der "deutschen Kirchen":
Der haarsträubende Zustand, den Graf hier beschreibt, ist die Folge des staatskirchenrechtlich geschützten Sonderstatus der Kirchen in Deutschland. Hinzu kommt, dass eine erfolgreiche kirchliche Lobbyarbeit dringend erforderliche Reformen zu verhindern weiß. Grundsätzlich führt jedoch kein Weg vorbei an einer deutlichen Beschneidung kirchlicher Macht und einer ebenso deutlichen Stärkung öffentlicher Kontrolle des innerkirchlichen Geschäftsgebarens. Nur so ließe sich die notwendige Transparenz erreichen. Grafs Kritik läuft in einem Punkt leider ins Leere: Wenn er im folgenden Satz im Zusammenhang mit der Zögerlichkeit der Kirchen, "umfassend Rechenschaft abzulegen", über "die Botschaft des Evangeliums" schwadroniert und "Gottes Selbstoffenbarung in Jesus von Nazareth" zur Metapher für "öffentliche Transparenz" hochstilisiert, wechselt er selbst ganz mühelos in das von ihm so heftig kritisierte "verquaste Stammesidiom", das, wie er selbst betont, "für Außenstehende unverständlich bleibt":
Graf dürfte es kaum beabsichtigt haben, aber er legt hier offen, was Außenstehende schon lange wissen. Es gibt mindestens in einer Hinsicht keinen Unterschied zwischen der »bösen Welt« da draußen und dem innerkirchlichen »Theotop«: Dogmatische Behauptungen wie "Gottes Selbstoffenbarung in Jesus von Nazareth", die nichts anderes sind als dogmatisch begründete theologische Beschwörungsformeln, haben sich bei der Bearbeitung realer Anforderungen aus dem wirklichen Leben in beiden Sphären als völlig unwirksam erwiesen. Anmerkungen
Von Voltaire (1694-1778) stammt der (mit einer Prise beißender Ironie gewürzte) Satz:
Voltaire fällt damit ein außerordentlich kritisches Urteil über die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft. Da stellt sich die Frage, ob es nicht andere Bereiche menschlicher Kultur und Weltanschauung gibt, die eine derart kritische Würdigung weit eher verdienten. Aufgrund der Erkenntnisse aus den eigenen Recherchen erscheint es mir durchaus nicht als abwegig, Voltaires Urteil analog auf einen Gegenstand zu übertragen, der wohl am wenigsten beanspruchen kann, das Ergebnis seriöser wissenschaftlicher Bemühungen zu sein, auf die Glaubensinhalte des organisierten Christentums:
In der Analogie zu den Gedanken Voltaires zeigt sich auch ganz besonders klar, wo die Gründe für das dem (organisierten) Christentum anhaftende »defizitäre Ethos der Wahrhaftigkeit, der intellektuellen Redlichkeit« (Franz Buggle) letztlich zu suchen sind. Anmerkung
Erst kürzlich erfuhr ich, dass Franz Buggle nicht mehr lebt. Er starb am 12. Januar 2011 in seinem achtundsiebzigsten Lebensjahr. Ich bedaure sehr, dass seine Stimme, die Stimme eines profilierten Christentums- und Kirchenkritikers, für immer verstummt ist. Was bleibt, sind u. a. seine Gedanken, die er uns in dem Buch Denn sie wissen nicht, was sie glauben hinterlassen hat. Für mich ist es von besonderer Wichtigkeit, weil es eines der ersten neueren christentums- und kirchenkritischen Bücher war, das ich gelesen habe – wahrscheinlich in 2005 – und dem ich, für den Fortgang meiner eigenen Recherchen, hilfreiche Anregungen verdanke. Mehrere einschlägige Bücher später halte ich es immer noch für eines der überzeugendsten. Sein Buch gewinnt für mich auch dadurch eine besondere Relevanz, dass in der darin enthaltenen ausführlichen Analyse und Bewertung der fragwürdigen ethischen Aspekte biblischer Überlieferung und christlicher Praxis die fundierte Sachkenntnis und die Erfahrungen des Entwicklungs- und Sozialpsychologen spürbar werden. Im Folgenden seien einige Aspekte erwähnt, die ich, neben anderen, mit seinem Buch bzw. mit ihm verbinde. Dabei ist mir bewusst, dass die subjektive Auswahl einiger mir wichtig erscheinender Aspekte, die Franz Buggle in seinem Buch kritisch analysierte, allenfalls eine leise Ahnung von der Fülle seiner christentumskritischen Gedanken vermitteln kann. Das Phänomen der
"Legierung" (S. 24-25)
Nach Franz Buggle ist diese Legierung "eine zuletzt noch von Franco zur Rechtfertigung der unzähligen Hinrichtungen politischer Gegner herangezogene neutestamentliche Bibelstelle, ohne dass kirchliche Würdenträger dagegen protestiert hätten". Er betrachtet "Legierungen" entwicklungspsychologisch als ein Merkmal "früher bzw. unreifer" Entwicklungsstufen. Für ihn ist dies
In diesem Zusammenhang formulierte Franz Buggle, fast beiläufig, eine prägnante, mir sehr plausibel erscheinende, Charakterisierung der "heute vorherrschenden Großreligionen":
Der "Skandal" dauert auch nach fast 2000 Jahren immer noch an, und er ist ein Paradebeispiel für die Manipulations- und Interpretationskunst christlicher Theologen. Im Abschnitt Zu modernen Versuchen, den Skandal des Kreuzestodes Jesu und seiner biblischen Interpretation als Sühne- und Erlösungsopfer auch gegenüber einem fortgeschrittenen humaneren ethischen Standard akzeptierbar erscheinen zu lassen zitiert er u. a. einschlägige Äußerungen von bekannten Theologen wie Karl Barth (1886-1968), Jürgen Moltmann (*1926), Hans Küng (*1928), Rudolf Bultmann (1884-1976) und Karl Rahner (1904-1984). Hierbei handelt es sich um zwei evangelische, um zwei katholische und um einen evangelisch-reformierten Theologen, die in vielen Glaubensfragen, aufgrund unterschiedlicher dogmatischer Festlegungen und konfessioneller Traditionen, gar nicht übereinstimmen konnten, sich im Umgang mit dem "Kreuzesopfer-Skandal" aber weitgehend einig waren. Ich verzichte darauf, die von Franz Buggle zitierten einschlägigen Äußerungen dieser Theologen zu wiederholen. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf seiner analytischen Bewertung der geistigen Ergüsse der angesprochenen Geistesgrößen. Er stellte zunächst ganz allgemein fest:
Die Lektüre eines Buches Jürgen Moltmanns muss den zeitgenössischen Leser "unwillig machen", wie Franz Buggle lapidar feststellt:
Im Zusammenhang mit Äußerungen Rudolf Bultmanns zum "Kreuzesopfer-Skandal" sieht Franz Buggle dessen
als
In der Bultmannschen Theologie erkennt er exemplarisch, dass "moderne Bewältigungs- und Interpretationsversuche" sich "leider nicht selten"
Auch bei einem "weiteren »großen« Theologen", beim katholischen Kleriker Karl Rahner, sieht Franz Buggle bemerkenswerte "Hilfsmittel" im Einsatz:
Im weiteren Verlauf seiner Analyse stellt Buggle fest, dass von Rahner "eine begrifflich-verbale Nebelwand aufgebaut" wird,
Er sieht sich insgesamt konfrontiert mit
Am Ende des hier betrachteten Abschnitts stellt Franz Buggle einen nüchternen Vergleich an:
Und er zeigt ebenso nüchtern auf, worin sich diese wirklichen Geistesgrößen aus Philosophie und Naturwissenschaft von jenen vorgeblichen Geistesgrößen aus der Theologie unterscheiden:
Das "eklatante Versagen" der
Intellektuellen
Nach einer ausführlichen Betrachtung Typischer Reaktionen deutscher Intellektueller und Hochschullehrer (S. 303ff) diagnostiziert Franz Buggle "verbreitete gesellschaftliche Unredlichkeit und Heuchelei" und er fürchtet "fatale Folgen" für die künftige gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland (S. 415):
Anmerkung Nach den oben zu einigen Teilaspekten der umfassenden Christentums- und Kirchenkritik Franz Buggles herangezogenen Zitaten folgen zwei weitere, die für mich den Charakter von Merksätzen haben: Merksatz 1 (S.
339)
Merksatz 2 (S.
422)
Der Abschnitt Theologie und Wahrheit unter dem o. g. Menüpunkt enthält Gedanken des deutsch-amerikanischen Philosophen Walter Kaufmann (1921-1980) über Äußerungen von Theologen zu christlichen Glaubensinhalten gegenüber "Eingeweihten" der eigenen Fachrichtung einerseits und gegenüber den vielen uneingeweihten (Kirch-)Gläubigen andererseits. Walter Kaufmanns Diagnose lautet schlicht: "Doppelzüngigkeit". Er schrieb seine Überlegungen zu den offenkundigen Problemen der Theologie in seinem Buch Der Glaube eines Ketzers vor mehr als 50 Jahren nieder. In einem erst vor wenigen Wochen neu erschienenen Buch des Theologen Heinz-Werner Kubitza (*1961) mit dem Titel Der Jesuswahn fand ich nun ganz ähnliche Feststellungen. Im Kapitel Erscheinungen eines Untoten zeigt Kubitza anhand der "Auferstehungslegenden" im Neuen Testament auf, wie widersprüchlich "Neutestamentler", Angehörige einer spezifischen Sparte der (akademischen) Theologie also, die Ergebnisse ihrer eigenen Forschungen kommunizieren. Er stellt eingangs lapidar fest:
Wie handhaben die Neutestamentler aber ihre Forschungsergebnisse heute, immer noch so wie ihre Kollegen vor 50 Jahren? Nach Kubitza hängen diese Theologen ihre Erkenntnisse, "die ja eigentlich deutliche Konsequenzen für die Kirchen und die Gläubigen" haben müssten, "bewusst nicht an die große Glocke". Er führt dann weiter aus:
Das, was Kubitza daraus schlussfolgert, erinnert sehr an die These Walter Kaufmanns von der "Doppelzüngigkeit" der Theologen:
Anmerkung Ich persönlich bin davon überzeugt, dass sich nicht nur die Neutestamentler so verhalten, wie es Kubitza beschreibt. Auch in der Kirche, in »Verkündigung« und »Seelsorge«, aktive Theologen tun es ihren Kolleginnen und Kollegen aus der akademischen Theologie gleich. Und das hat dann etwas damit zu tun, dass die einschlägigen Forschungsergebnisse dort keine Rolle spielten, wo es um das »Heil« der Menschen ginge, wie ich es von TheologInnen, aber auch von »Gläubigen« wiederholt zu hören bekam. Und alle, die so reden, wissen immer ganz genau, wie die Menschen das »Heil« erringen können, nämlich durch den festen »Glauben« an die in der »Heiligen Schrift« bezeugte »Selbstoffenbarung Gottes im auferstandenen Herrn Jesus Christus«. Dabei ignorieren diese »Wissenden« schlicht die äußerst zweifelhafte Entstehung und Überlieferung dieser »Offenbarung«. – Ihr intellektuelles Gewissen bleibt dabei offenbar gänzlich unberührt, da sie mit der unerschütterlichen Überzeugung leben, zu wissen, welches die eigentlichen Bedürfnisse der Menschen sind und wie diese befriedigt werden können. Und das ist ja schließlich eine gute Sache! Das eben Geschriebene könnte als Diffamierung des Berufsstandes der Vor-Ort-Theologen missverstanden werden. Diffamierung liegt mir jedoch fern. Ich gehe vielmehr davon aus, dass die meisten von ihnen ihren Dienst nach bestem Wissen und Gewissen tun. Andererseits mache ich kein Hehl daraus, dass ich die meisten der Betroffenen als "Gefangene" wahrnehme: Gefangene ihrer persönlichen Sozialisation, Gefangene des auf archaischen Glaubensmeinungen basierenden Ideengebäudes ihrer Kirchen, Gefangene ihres Amtseides und Gefangene der kaum hinterfragten "ehrwürdigen" Tradition des Christentums. (s. auch Nachtrag zu Anmerkungen zur Theologie)
Am 31.10.2010 hatte ich einen Beitrag in Publik-Forum Nr. 19 · 2010 zum Anlass genommen, ganz gegen meine sonstige Gewohnheit, einmal etwas Positives über den jetzigen Chef im Vatikan zu äußern. Der Autor des Beitrags hatte glaubwürdig die Meinung vertreten, dass während der Amtszeit Ratzingers "eine Seligsprechung seines Vorgängers schwer vorstellbar" sei. Gerade die Begründung dieser Einschätzung fand ich überzeugend: "Johannes Paul II. deckte zeitlebens Padre Marcial Maciel, den Gründer der »Legionäre Christi«". Es ging also um jenen Verbrecher, der sich über Jahrzehnte als Kinderschänder und Heiratsschwindler betätigte, aber auch als überaus effizienter Spendensammler zum Wohle der »Una Sancta«. Und letzteres war wohl ausschlaggebend dafür, dass er zum engen Freund des polnischen Papstes wurde. Daher konnte Ratzinger auch erst nach dem Ableben seines Vorgängers gegen Marcial Maciel vorgehen und ihn aus seinem Amt entfernen. Vorgestern, am 14. Januar 2011, wurde nun über Radio und Fernsehen die Nachricht verbreitet, dass Ratzinger den 01. Mai 2011 als Zeitpunkt der Seligsprechung seines Vorgängers festgelegt habe und diese persönlich vollziehen werde! Ich hatte mich am 31.10.2010 also zu früh gefreut oder anders ausgedrückt: Ich war so naiv anzunehmen, dass in der römischen Kirche einmal etwas anders laufen könnte als befürchtet. Ich wurde gründlich eines anderen belehrt. Der Realitätsverlust ist bei Ratzinger offenbar noch weiter fortgeschritten als angenommen: Er ist nicht mehr in der Lage, sich vorzustellen, dass die geplante Seligsprechung – ein archaischen Vorstellungen verpflichtetes Ritual – im Falle Wojtylas einer Verhöhnung der vielen Opfer des ehemaligen Oberhaupts der »Millionäre Christi« (Vatikan-Schnack) gleichkommt. Wo sich in den führenden Köpfen totalitärer Machtanspruch und dogmatische Verblendung paaren, wie im Vatikan, ist kein Platz für menschliches Mitgefühl.
Der Essay ist außerordentlich lesenswert. Seine ungekürzte Fassung findet sich hier.
In der Rubrik doppelpunkt der Ausgabe 11.2010 von chrismon, u. a. Monatsbeilage der Wochenzeitung DIE ZEIT, bekam der Psychiater, katholische Theologe und Schriftsteller Dr. Manfred Lütz (*1954) Gelegenheit, ein paar Überlegungen zum Thema "Wir brauchen eine Reform des Christentums!" zu veröffentlichen. Nach seiner kurzen Situationsbeschreibung der Welt – "Es ist Kirchenkrise, Christentumskrise, Gotteskrise, aber der gottlosen Welt geht es auch nicht gut" – feuert er zunächst eine pauschale Breitseite gegen alle Christentums- und Kirchenkritiker: Nach der "Leidenschaft der alten Kämpfe" – er zitiert Nietzsche, Voltaire und Diderot (s. Anmerkung unten) – "haben sich nun ahnungsloser Atheismus, ungebildete Christentumskritik und klischeehafter Kirchenprotest breitgemacht." Lütz bescheinigt den
Kritikern grobe historische Unkenntnis Lütz kennt vier
lizenzierte Kirchenprotestthemen Hier einige Anmerkungen zu der von Lütz definierten Themenliste:
Aus dieser kurzen Betrachtung wird deutlich, dass Lütz m. E. "alle vier lizenzierten Kirchenprotestthemen", wie er sie nennt, in verharmlosender Weise jeder ernsthaften Diskussion entziehen will. Was aber noch perfider ist, er versucht hier den Eindruck zu vermitteln, als seien mit diesen vier Themen schon alle Aspekte der realen Christentums- und Kirchenkrise, insbesondere in seiner Kirche, erschöpfend beschrieben. Auf ein geradezu unterirdisches Niveau begibt sich Lütz mit dieser ergänzenden Einlassung zu den eben beleuchteten Themen: "Als bei der derzeitigen Missbrauchsdebatte reflexartig der Zölibat, die katholische Sexualmoral und irgendwie auch der Papst als Ursache ins Gespräch gebracht wurden, riss einigen Wissenschaftlern der Geduldsfaden: Man werde eher vom Küssen schwanger als vom Zölibat pädophil." Auch hier das alte Spiel: Die Zuspitzung auf den Zölibat soll davon ablenken, dass diese anachronistische Zwangsverpflichtung der römischen Kleriker nur eine, wenn auch wichtige, Facette der desolaten inneren Verfassung der römischen Kirche beschreibt, die sexuelle Missbräuche signifikant begünstigt. Andere beschreiben diese innere Verfassung auch als »Unkultur«. Im Newsletter von Publik-Forum, vom 18. Februar 2010, wurden, auch noch nicht umfassend, weitere für Missbräuche förderliche Rahmenbedingungen genannt: »überall dort, wo eine ungeklärte, abgeschirmte Organisationsunkultur herrscht, die nicht auf selbständige Persönlichkeiten sowie auf Werte wie Transparenz, Kommunikation, Offenheit und vertrauensvolle Bearbeitung von Beschwerden ausgerichtet ist.« (s. hier) Es handelt sich durchweg um Rahmenbedingungen, wie sie in der römischen Kirche, schon bei flüchtiger Betrachtung, leicht ausgemacht werden können. Kirchenprotestthemen ohne
Lützsche Lizenz Das Lützsche
Reformprojekt Zunächst sagt er sogar etwas Richtiges, wenn er feststellt: "Wohl in keinem Land der Welt sind die christlichen Kirchen so nachhaltig institutionalisiert, wie bei uns." Eine kritische Würdigung dieses einmaligen Zustands hat er dann jedoch nicht anzubieten. Lütz diagnostiziert dann richtig, dass die nicht mehr zu übersehende Krisensituation des Christentums und seiner Kirchen "manchen Kirchenvertreter von Jahr zu Jahr tiefer in die Problemtrance" stürzt. Wenn mich nicht alles täuscht, scheint er sich allerdings selber in dieser "Problemtrance" zu befinden: Jedenfalls ist er nicht in der Lage, die in seiner Kirche verbreitete theologische und strukturelle »Unkultur« überhaupt als solche zu erkennen und sie als am dringendsten reformbedürftig zu identifizieren. Seine Reformvorschläge gipfeln stattdessen, "im ursprünglichen Sinne des Wortes Reform", in der an jeden Christen gerichteten Forderung "nach mehr Entschiedenheit, Ernsthaftigkeit und persönlichem Einsatz". Natürlich versäumt er nicht, auch die "hohe Theologie", was auch immer das sein mag, in die Pflicht zu nehmen: "Die hohe Theologie muss wieder mehr als Hilfe für den alltäglichen Glauben wahrgenommen werden, als demütiger Dienst und nicht als elitäres intellektuelles Projekt, das schlichtem Glauben mit ironischer Verachtung begegnet." Sicher nicht ganz falsch. Die Forderung müsste allerdings eher lauten: "Die hohe Theologie" muss zu allererst ihr seit fast 2000 Jahren bestehendes »Denk-Getto« verlassen und die in dieser stickigen Behausung entwickelten, zu Dogmen erstarrten, Glaubensmeinungen reformieren. Diese Reform wäre m. E. die unerlässliche Voraussetzung für den nächsten Schritt, die elitären, um nicht zu sagen: größenwahnsinnigen Absolutheitsansprüche des Christentums, der »Una Sancta«, des Papstes etc., sowie die damit einhergehenden abstrusen Erwähltheitsfantasien, ein für alle Mal aufzugeben! Was muss jeder (katholische)
Christ wissen? Mitleid mit den Schwachen
erfunden? Mir leuchtet in diesem Zusammenhang ein, was der Philosoph und protestantische Theologe Helmut Groos (1900-1996) hierzu feststellte: »Die Nächstenliebe ist nicht irgendwann irgendwo vom Himmel gefallen, vielmehr wie die Gerechtigkeit als Norm und Praxis des Verhaltens im Verlaufe der natur- und kulturgeschichtlichen Entwicklung ausgebildet worden, ...«. Fairerweise sei hier auch der zweite Halbsatz seiner Feststellung zitiert: »..., freilich nirgends so besonders und stark ausgeprägt, betont und verwirklicht wie auf dem Boden des Christentums – das soll nicht von ihm genommen, sondern ihm ausdrücklich bestätigt und hier hervorgehoben werden.« Dass Christen das Jesus in den Mund gelegte, in Mt 5, 7 überlieferte, Versprechen »Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen« ernst genommen und »Gutes« getan haben, lässt sich nicht bestreiten. Dass diese, dem »christlichen Handeln« zugrunde liegende, Motivation vielleicht auch etwas Fragwürdiges an sich hat, lässt sich aber ebenso wenig bestreiten. Beim reformierten Theologen Martin Werner (1887-1964) fand ich hierzu eine bezeichnende oder besser: entlarvende Feststellung des »Kirchenvaters« Cyrill von Jerusalem (313-386): »Die Wurzel jeder guten Tat ist die Hoffnung auf die Auferstehung; denn die Erwartung des Lohnes ist es, welche die Seele anspannt zu guten Werken. Wie käme überhaupt ein Mensch dazu, Gott zu dienen ohne den Glauben, dass er ihm zum lohnenden Vergelter werde?« Der Vollständigkeit halber muss aber auch hinzugefügt werden, dass die »Barmherzigkeit« stets fast ausschließlich innerhalb der eigenen christlichen Klientel geübt wurde. Im Gegensatz dazu wurden, im Einflussbereich des Christentums, u. a. unzählige Heiden, Ungläubige und Andersdenkende, trotz der vielzitierten Gebote der »Barmherzigkeit« und der »Feindesliebe«, ausgegrenzt, verfolgt und – bis zum »Zeitalter der Aufklärung« – auf grauenvolle Weise umgebracht. Befreiung von Sklaverei und
Unterdrückung angetrieben? Die wenigen aufgeführten Fakten können nur eine leise Ahnung von dem gesamten Ausmaß dieser von Christen verursachten Tragödie vermitteln. Lütz hat sich entweder noch niemals ernsthaft mit diesem düsteren Kapitel der Kirchengeschichte befasst oder er argumentiert hier wider besseres Wissen. Mehr Licht in der Welt durch
vorbildliche Christen? Heller wurde es in der Welt erst durch jenes Licht, das Menschen, etwa seit der Frühaufklärung vor etwa 300 Jahren mit ihrem Kampf gegen die Weltsicht des Christentums und seiner Kirchen entzündeten. Das Großartige am
Zölibat? Katholische Sexualmoral -
Hochschätzung der Sexualität? Römische
Herrschaftsform? Was Lütz geflissentlich unterschlägt: Während sich die Herrschaftsform im staatlichen Bereich, etwa seit der Französischen Revolution, in vielen Teilen der Welt stetig von der vorherrschenden absolutistischen Ausprägung hin zur Demokratie weiterentwickelt hat, erhielt die römische Kirche die absolutistische Herrschaftsform in ihrem Einflussbereich bis heute nahezu unverändert aufrecht. Unfehlbarkeit des Papstes -
Garantie für Vielstimmigkeit in der Kirche? Fazit
Anmerkung
Chrismon 11.2010: doppelpunkt (Lütz) Sehr geehrte Damen und Herren, über den Beitrag von M. Lütz musste ich mich doch sehr wundern. Erst diffamiert er pauschal alle Christentums- und Kirchenkritiker, dann gibt er sich selber ein bisschen kritisch, allerdings an der falschen Stelle. Er mahnt "eine Reform des Christentums" an und fordert dazu "mehr Entschiedenheit, Ernsthaftigkeit und persönlichen Einsatz". Ich frage mich, wie er auf diese Forderung kommen konnte, da doch die von ihm angesprochene "hohe Theologie", die "wieder mehr als Hilfe für den alltäglichen Glauben wahrgenommen werden" müsse, nicht über das unterirdische Niveau des KKK hinauskommt? Im Übrigen ist Herr Lütz Berater der totalitären Führungsclique im Vatikan und schon deshalb nur eingeschränkt glaubwürdig. – Ich finde es bedauerlich, dass Sie ihm ein Forum geboten haben, in dem er seine abstrusen Vorstellungen vom Zölibat, von der Unfehlbarkeit des Papstes etc. kundtun konnte. Na ja, man erkennt nicht sofort, dass er ein begnadeter Erzeuger geistiger Nebelschwaden ist … Mit freundlichen
Grüßen PS: Halte Lütz übrigens für AIV-positiv: infiziert mit dem Virus, der das paarweise Auftreten von Arroganz und Ignoranz bewirkt. Leser-Reaktionen Leserbrief 1 Leserbrief 2 Leserbrief 3 Die historische Forschung bewertet die Bestrebungen der Gracchus-Brüder heute eher kritisch: Möglicherweise war ihr politisches Handeln stärker von Karrieredenken bestimmt als von sozialem Engagement für die unterprivilegierten Schichten der antiken römischen Gesellschaft. Leserbrief 4 |
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